19. Dezember 2009

Objektfotografie im Besonderen


Objektfotografie -2- :-)


Gedanken über die zweite Seite der Objektfotografie.

Seit einigen Jahren nutze ich immer wieder Dinge um sie zum fotografischen Objekt werden zu lassen. Sehr oft sind das “Abfallprodukte“ die bei der kommerziellen Fotografie entstehen, was hier noch als eher nebensächliches Requisit eingesetzt wurde wird nun zum bildbestimmenden Element, wird zum Hero eines Bildes gemacht.

Das geschieht über das Ausnutzen der eigenen Möglichkeiten, die Gewichtung kann dabei auf künstlerische, oder handwerkliche Bildsprache gelegt werden. Wobei weder das Eine noch das Andere bewusst vernachlässigt werden darf. Gerade die handwerkliche Ausführung halte ich dabei für besonders wichtig, sie ist meines Erachtens in der Lage ein Bild alleine tragfähig zu machen und ist unbedingt nötig als Basis für gute künstlerische Fotografie.

Diese Bilder funktionieren immer dann wenn eine Bildidee dahinter steht, die über die pure, sachliche Darstellung hinausgeht. Das ist auch sehr oft das Unterscheidungsmerkmal bei dieser “Still-Life-Fotografie". Im kommerziellen Bereich wird diese Bildidee sehr oft auf das Erregen von Aufmerksamkeit beschränkt. Es wird mit sehr schrillen Farben, sehr starken Farb- Schärfe- oder Dominanzkontrasten gearbeitet. Gestaltungsmittel die nicht gerade subtil eingesetzt werden aber in jedem Fall die schnelle Aufmerksamkeit, quasi als Eyecatcher, garantieren. Das ist überhaupt nicht abwertend zu sehen, diese Bilder funktionieren weil sie auffallen, weil sie überraschen, weil man sie im Gedächtnis behält, egal ob man nun in Gedanken ungläubig den Kopf schüttelt oder über das Abgebildete schmunzeln muss.

Die andere Seite dieser Fotografie besteht aus der reduzierten Fotografie, sie bezieht ihre Bildwirkung aus der besonderen nicht vordergründigen Darstellung des Objektes. Die Bildidee entsteht in der Auseinandersetzung mit dem Objekt, z.B: - wie sieht es von unten aus? - gibt es einen Unterschied zwischen benutzt und unbenutzt? - brennt es, wie sieht es danach aus? - wirft es einen interessanten Schatten? usw. Aber auch die nicht inszenierte Fotografie der Objekte im Gebrauch, also sozusagen im täglichen Leben bieten die Möglichkeit der besonderen Fotografie. Es ist praktisch die Umsetzung einer Reportagefotografie mit Objekten.

Damit ist im Groben ein weiterer Bereich der Objektfotografie nicht nur beschrieben, es entsteht auch in der Auseinandersetzung mit dem Thema das Verständnis wie Bildideen entstehen können. Ob es nun die 24 Stunden aus dem Leben einer Wäscheklammer sind oder die Livereportage über den Schneebesen bei der Kartoffelbreiherstellung.

Viel Spass beim fotografieren !!

© e.schuy / köln








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