22. August 2016

Ein Kommentar

Es dürfte wohl das erste Mal sein, daß ich auf einen Blogeintrag antworte, also mehr als 4 Worte dazu sage.
Warum? Weil ich ihn zum Teil gut finde, nicht immer der gleichen Meinung bin, mich aber die Art der sachlichen Darstellung wirklich begeistert hat. Es geht ja tatsächlich noch, daß jemand im Internet seine Meinung kund tut, ohne sich dabei verbal auszukotzen. (Sorry, ich verspreche, bei diesem einen Kraftausdruck bleibt es) 

Chapeau, ein richtig toller Blogbeitrag mit Meinungen die man so zumindest voll und ganz respektieren kann (muß).

Den sollten ein paar Leute zumindest mal lesen… ich habe mich ja auch z.T. angesprochen gefühlt. ( Und das ist gut so!)

Hier der Link : 

http://www.bilderwerft.com/workshops/


Dennoch ein wenig im Detail..

Kurse die nicht Ihr Geld wert sind wird es immer geben. Als Verbraucher sollte ich mich also vorher informieren.
Wenn ich weiß was ich von einem Kurs erwarte, was er mir bringen soll, kann ich mich entsprechend über Inhalte  und /oder den Referenten informieren. Coole Socken mit  xtausend Buddies oder „Folowern“, oder wie sagt man, sind vielleicht eine Garantie für volle Workshops aber nicht für gute Kurse.

Was ich immer gerne recherchieren lasse, in einigen meiner „teuren“ Kurse:

…. Schauen wir mal wer die letze Kampagne XY fotografiert hat, also die wirklich ganz bekannten Aufnahmen, die, die wir doch auch alle mal gerne machen wollen. 
Ok, es war Fotograf ABC. Den suchen wir nun auf Facebook, Xing oder ein Forum der eigenen Wahl. Heraus kommt dabei relativ oft: 
Upps, die sind da gar nicht! 
Oh, die geben keine Workshops?  
Natürlich nicht! 
Dazu haben die keine Zeit, schon gar nicht um auch noch täglich oder wöchentlich irgendwelche Tutorials raus zu hauen.
Fazit:  Workshopgebende Fotografen sind grundsätzlich kritisch zu hinterfragen.  Referenzen sind da durchaus die Agentur- und Kundenjobs der letzten 10 Wochen zum Beispiel ….. und eben die besonderen didaktischen Fähigkeiten die ein Referent haben sollte. Wenn beides passt, sind die Voraussetzungen für einen Kurs doch schon mal ganz ok. Bei billigen Kursen, so bis 70€ sehe ich das anders. Das kostet auch die Eintrittskarte zu einem guten Konzert. Da will ich einfach nur Spass haben! Nicht mehr aber auch nicht weniger erwarte ich dann, ... und fotografierende, workshopgebende Spassvögel, die gibt es  ja an jeder Ecke!

zu These 2
100%ige Zustimmung, nur ich hätte es weniger moderat ausgedrückt. Wir werden es wieder auf der Photokina erleben wie die klickenden Auslöser eine deutliche Geräuschkulisse bewirken wenn ein Röckchen fliegt oder der Ansatz einer Brust zu sehen ist. Das funktioniert immer und ist ja auch von einigen Ausstellen so gewünscht. Da geht es nicht um Fotografie sondern um das Erzeugen von Konsumwünschen, sogar auch fototechnisch gesehen. 

zu These 4
Widerspruch …   
Bildung lässt sich messen, wenn ich den Nutzen definiere, Unterhaltung allerdings, Freizeitbeschäftigung oder Egopflege sind es, die sich weniger in Geld messen lassen, da muss ich nur wissen was ich bereit bin dafür auszugeben. 

Ein gut kalkulierter Workshop ist fast immer selbsterklärend oder kann vom Veranstalter erklärt werden. Phantasieaufschläge gibt es meiner Meinung nicht.  Wenn ein Fotograf als Fotograf am Markt, und ich meine nicht den Workshopmarkt, wirklich gut funktioniert sind gewisse Preise auch dadurch gerechtfertigt. 
Ok, dann gibt es noch die, die glauben sie würden die gleiche Rechtfertigung nur durch ähnlich hohe Preise erreichen, aber da ist doch dann alles Phantasie, oder ?

zu These 5
Der Autor spricht davon, daß die meisten Fotografen wenig Ahnung von Didaktik und Lernpsychologie haben…
Also, …kann sein, das will ich nicht beurteilen…… 
Aber auch hier, immer wenn ich als Kursteilnehmer keine Möglichkeit habe individuell zu arbeiten, geschweige denn zu fragen, liegt es vielleicht auch daran, daß der Kurs mit zu vielen Teilnehmern befüllt wurde um ihn billig zu halten, hier kann man ruhig auch mal als Referent Klartext reden, natürlich gibt es Kurse in denen auch ich letztendlich eher die Teilnehmer „bespaße“ Ihnen vorgefertigte Sets zeige und sie diese abfotografieren lasse damit sie Ihre Trophäe mit nach Hause nehmen können. 
Mehr als 9 Teilnehmer, die bei mir an drei unterschiedlichen Sets arbeiten, sind in einem guten Workshop für mich kaum zu vertreten. Das kann man so beschreiben, es sind dann die Unterhaltungskurse für 80€, es sei denn es sind gesponserte Kurse. Daneben gibt es Kurse die eben teurer sind, bei denen ich den Anspruch an meine Teilnehmer habe, daß Sie den Anspruch an mich haben,  Ihr vorher definiertes Lernziel unbedingt zu erreichen. Aber diese Überlegung kann man von Workshop-Teilnehmern doch im Vorfeld erwarten, dann fällt es leichter den entsprechenden Kurs zu buchen.


Soweit..  ein paar Überlegungen die mir zum Blogeintrag von Matthias Fischer einfielen.



Vielen Dank, Herr Fischer für Ihren tollen Blogeintrag!

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